Hunde am Arbeitsplatz: Bürohunde als Booster für Betriebsklima und Gesundheit

Immer mehr Unternehmen erlauben es ihren Mitarbeitenden, den eigenen Hund mit ins Büro zu bringen – ein Trend, der nicht nur das Herz von Tierliebhabern höherschlagen lässt, sondern auch das Arbeitsumfeld nachhaltig positiv beeinflussen kann. Doch was spricht eigentlich für Hunde am Arbeitsplatz? Welche rechtlichen Vorgaben gibt es? Und wie lassen sich Mensch und Tier im Büroalltag gut miteinander vereinbaren?

In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Vorteile, Voraussetzungen und den rechtlichen Rahmen für Bürohunde – und zeigen, worauf Unternehmen achten sollten, wenn sie ihren Betrieb „hundefreundlich“ gestalten möchten.

Warum Hunde im Büro gut fürs Betriebsklima sind

Ein Hund im Büro kann viel mehr sein als nur ein süßer Blickfang. Verschiedene Studien – etwa aus den USA und Schweden – haben gezeigt, dass die Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz die körperliche und seelische Gesundheit fördern kann. Beschäftigte, die regelmäßig Kontakt zu Hunden haben, berichten unter anderem von:

  • geringerem Stresslevel
  • weniger Burnout-Symptomen
  • besserer Stimmung
  • höherer Motivation
  • stärkerem Zusammenhalt im Team

Gleichzeitig können Bürohunde auch ein Katalysator für soziale Interaktion sein: Sie regen zum Gespräch an, sorgen für kleine Bewegungspausen im Arbeitsalltag und fördern eine offene, entspannte Unternehmenskultur.

Rechtliche Grundlagen: Dürfen Hunde überhaupt mit ins Büro?

Auch wenn die positiven Effekte klar auf der Hand liegen – ein generelles Recht auf einen Bürohund gibt es nicht. Arbeitgeber haben das Hausrecht und können selbst entscheiden, ob Hunde am Arbeitsplatz erlaubt sind oder nicht.

Ausnahme: Assistenzhunde

Eine wichtige Ausnahme gilt allerdings: Seit 2022 haben Menschen mit Behinderung ein gesetzlich verankertes Recht darauf, ihren Assistenzhund mit an den Arbeitsplatz zu bringen – unabhängig davon, ob der Arbeitgeber Hunde grundsätzlich erlaubt oder nicht. Diese Regelung soll die berufliche Teilhabe erleichtern und wird in der Praxis immer relevanter.

Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Bürohunden

Damit das Zusammenleben von Mensch und Tier im Büroalltag reibungslos funktioniert, braucht es klare Rahmenbedingungen. Unternehmen, die Bürohunde zulassen möchten, sollten deshalb einige Grundregeln definieren – sowohl im Sinne der Tiere als auch der Mitarbeitenden:

🐾 Verhaltensregeln für Hunde

Nur sozialverträgliche und ruhige Tiere sollten mitgebracht werden dürfen. Aggressives Verhalten, ständiges Bellen oder Unruhe am Arbeitsplatz sind ein klares Ausschlusskriterium. Ein Grundgehorsam sollte selbstverständlich sein.

🐾 Leinenpflicht in Gemeinschaftsbereichen

In Fluren, Aufzügen oder Kantinen sollte Leinenpflicht herrschen – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch zum Schutz anderer Mitarbeitender oder Besucher*innen.

🐾 Fester Rückzugsort für den Hund

Jeder Hund sollte am Arbeitsplatz einen definierten Rückzugsort haben – etwa eine Hundedecke, eine Box oder ein Körbchen. Dieser Platz gibt dem Tier Sicherheit und hilft ihm, zur Ruhe zu kommen.

🐾 Haftpflichtversicherung & Gesundheitsnachweise

Arbeitgeber können verlangen, dass Hundebesitzer eine gültige Hundehaftpflichtversicherung nachweisen und sicherstellen, dass der Hund geimpft, entwurmt und frei von ansteckenden Krankheiten ist.

Best Practice: Hundefreundliche Unternehmenskultur bei Fressnapf

Ein gelungenes Beispiel für die Integration von Hunden in den Arbeitsalltag liefert das Unternehmen Fressnapf in Krefeld. In der Zentrale begleiten täglich bis zu 200 Hunde die mehr als 900 Mitarbeitenden. Damit das funktioniert, gibt es eine detaillierte interne Richtlinie, die das Miteinander von Mensch und Tier regelt – von Hygiene über Verhalten bis zur Kommunikation unter Kolleg*innen.

Fazit: Hunde im Büro sind mehr als nur ein Trend

Hunde am Arbeitsplatz bringen zahlreiche Vorteile mit sich: Sie können das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärken, das Betriebsklima verbessern und sogar die Produktivität steigern. Gleichzeitig schaffen sie ein positives Unternehmensimage – insbesondere in Zeiten, in denen Employer Branding und Mitarbeiterzufriedenheit eine immer größere Rolle spielen.

Voraussetzung ist jedoch ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema: Klare Regeln, gegenseitige Rücksichtnahme und eine offene Kommunikation im Team sind entscheidend, damit Bürohunde wirklich zu einer Bereicherung für den Arbeitsalltag werden.


Du willst dein Unternehmen hundefreundlich gestalten oder bist dir noch unsicher, ob Hunde ins Büro passen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dich mit deinem Team auszutauschen und gegebenenfalls erste Pilotphasen zu starten. Mit der richtigen Vorbereitung wird der Büro Hund schnell zum beliebten Kollegen auf vier Pfoten.

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